So schön die Sommerzeit auch sein kann − im Büro möchte man einen möglichst kühlen Kopf bewahren. Deshalb haben wir zusammengestellt, welche rechtlichen Vorgaben den Aufenthalt im heißen Büro erleichtern und was der Arbeitnehmer selbst bei hohen Temperaturen tun kann.

Das gibt der Gesetzgeber vor:

Es gibt kein klassisches „Hitzefrei“ für Arbeitnehmer. Ab mehr als 26 Grad Raumtemperatur sollten Arbeitgeber geeignete Maßnahmen ergreifen, um Gesundheitsgefährdungen für die Arbeitnehmer einzuschränken: Die Fenster benötigen ein passendes Sonnenschutzsystem, Trinkwasser sollte bereitgestellt werden und/oder die Arbeitszeiten per Gleitzeitregelung in vergleichsweise kühle Tageszeiten verlegt werden. Es wird außerdem empfohlen, elektrische Geräte nur in Betrieb zu nehmen, wenn sie benötigt werden.

Ebenso können – falls vorhanden – die Bekleidungsregelungen des Unternehmens gelockert werden, um den Mitarbeitern das Arbeiten zu erleichtern. Grundsätzlich können Arbeitgeber auch bei mäßigen sommerlichen Temperaturen das Tragen angemessener Kleidung verlangen, wenn sie es z. B. im Kundenkontakt für notwendig erachten. Wenn ein Mitarbeiter diese Regelungen ohne Lockerung verletzt, können arbeitsrechtliche Konsequenzen drohen.

Ab 30 Grad sind die genannten arbeitstechnischen Maßnahmen für den Arbeitgeber verpflichtend und ab über 35 Grad ist ein Raum nicht mehr als Arbeitsraum geeignet. Wenn der Arbeitnehmer dies dem Arbeitgeber meldet, muss er erst einmal abwarten, ob der Arbeitgeber die Temperatur durch eigene Maßnahmen angemessen verringern kann oder einen anderen geeigneten Arbeitsplatz findet. Mitarbeiter mit Gesundheitsattest, Schwangere und stillende Mütter können bereits bei über 26 Grad eine Freistellung beantragen.

Falls der Arbeitgeber sich nachweisbar nicht an die technischen Regeln für Arbeitsstätten hält, drohen bis zu 5.000 Euro Bußgeld. In harten Fällen muss er sich sogar einem Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung stellen.

Die besten Tipps für ein kühles Büro – das können Arbeitnehmer tun:

  • Morgens im Büro gut lüften und rechtzeitig die Fenster schließen und abdunkeln, wenn die Temperatur ansteigt. Abdunklungen auch nach Arbeitsende geschlossen halten.
  • Helle, lockere, sommerliche Kleidung, u. a. aus Baumwollstoffen, schützt den Körper am besten vor Überhitzung.
  • Viel trinken (z. B. Mineralwasser, isotonische Getränke, Apfelschorle oder warmer Tee), bis zu drei Liter werden empfohlen. Auf heißen Kaffee besser verzichten. Außerdem hilft es, kleine und leichte Speisen zu sich zu nehmen. Optimal sind etwa wasserreiche Früchte, lauwarme oder kalte Suppen und Salate. Außerdem auf genügend Mineralstoffe achten.
  • Zwischendurch hilft beispielsweise ein kurzer Gang in die Kaffeeküche, um den Kreislauf in Schwung zu halten.
  • Wer sich überhitzt fühlt, kann seine Handgelenke für 30 Sekunden unter kühles fließendes Wasser halten. Oder einen Eiswürfel dafür nutzen.
  • Ein Fächer kann für ein erfrischendes Lüftchen sorgen.

Wir wünschen Dir für die verbleibenden Sommermonate angenehme Temperaturen im Büro und einen entsprechend kühlen Kopf bei der Arbeit.